Dienstag, 7. Oktober 2008

Erste Etappe: Pamplona nach Uterga

Wir haben gut geschlafen. Am Morgen gab es Toastbrot, Marmelade, Kaese und Kaffee. Wir hatten einen Pass (Camino del Perdon) zu ueberwinden, es hatte am spaeten Vormittag begonnen leicht zu regnen und wir waren auf vielen Abschnitten auf schlechten Wegen unterwegs, grobe Steine, klebender Lehmboden.




Es war sehr anstrengend. Wir mussten 400 Hoehenmeter ueberwinden und mussten manchmal alle 5 bis 10 Meter anhalten, da Marino einfach keine Luft mehr hatte. Es haben uns eigentlich alle Pilger dieses Tages ueberholt. Auf der anderen Seite ging es dann steil bergab auf genauso schlechten Pfaden. Hier haben wir dann zumindest eine hueftkranke aeltere Amerikanerin wieder ueberholt und komplett abgehaengt.




Im Pamplona hatten wir in der Pilgerherberge noch ein blindes Paar getroffen, die den Weg nur mit GPS-Signal laufen wollen, die hatten sich schon in den Pyrenaeen verlaufen und waren schon stark erkaeltet. Wie sie den Weg mit dem schlechten Trampelpfaden schaffen wollen ist uns ein Raetsel.

Marino fuehlte sich wie kurz vor dem Sterben. Durch den Rucksack, den er tragen musste, hatte seine Atemhilfsmuskulatur im Schulterbereich keine Chance mehr. Ich habe den Rucksack kurz vor unserem Ziel sogar noch tragen muessen. Ich habe meinen Rucksack nach vorne getragen, bin dann zurueck und habe Marinos geholt (Strecke von ca. 200 Metern). Die letzten paar hundert Meter hat Marino sich dann bis zur Unterkunft geschleppt. Wir haben uns fuer ein eigenes Zimmer entschieden, da wir einfach nicht mehr in der Lage waren noch mit jemandem zu reden.
Marinos Sauerstoff war wohl komplett abgefallen. Es hat ca. eine Stunde gedauert bis Lunge und Herz den Koerper wieder komplett versorgt haben. Das Essen am Abend war sehr gut. Marino hat sich auch gleich mal glutenhaltige Spaghetti gegoennt und Lammfleisch mit Pommes.

Marinos persoenliches Fazit: Was mich nicht toetet, haertet mich ab.

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